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  • Autorenbildcarolin rebmann

Weil es einfach besser geht: Das Prinzip Monotasking

Aktualisiert: 23. Juni 2019

Die ungeteilte Aufmerksamkeit

Es ist bemerkenswert, wie wir mit nur wenigen Zeichen auf unseren Smartphones so viele Menschen begeistern, immer mehr Lebensbereiche der Technik überlassen und durch digitale Prozesse Unternehmensstrukturen aufbrechen, Alltagsabläufe optimieren und Kommunikations- und Lebensmodelle verändern. Und es ist erstaunlich, wie schwer es uns fällt, die heutigen Möglichkeiten ausschließlich zu unseren Gunsten zu nutzen; die neugewonnenen Freiheiten zu genießen, ohne dabei selbst auf der Strecke zu bleiben.

Denn wir erleben, dass Vernetzung, nicht nur unsere Kontakte, sondern auch unsere Verpflichtungen vervielfacht. Die gelebte Mobilität bedeutet auch eine Einschränkung unserer Freizeit und Freiheit. Wir fühlen, dass uns im Alltag nichts unzufriedener macht als die vielen kleinen Unterbrechungen, die unsere Konzentration stören und einen produktiven Arbeitsfluss verhindern. Trotzdem schaffen wir es nicht, uns dieser Lebensweise zu entziehen und eine Anforderung wie Multitasking dorthin zu verweisen, wohin sie gehört: in den Fachbereich der Informatik, als Begriff, der die Fähigkeit eines Betriebssystems beschreibt und keine menschliche Eigenschaft! Es gibt natürlich Tätigkeiten, die sich im Multitasking-Modus bewerkstelligen lassen: Autofahren und Musikhören oder Telefonieren und Kritzeleien anfertigen. Aber schon bei dem Versuch, einem Gesprächspartner mit gleichbleibender Aufmerksamkeit zuzuhören, während unser Handy klingelt, Nachrichten oder Emails empfängt, merken wir, dass es nicht möglich ist, unsere Aufmerksamkeit diesen Tätigkeiten gleichzeitig und gleichwertig zu widmen.


Der kontinuierliche Spagat, die Beschallung von allen Seiten, belastet uns und kann uns sogar krank machen (vgl. Stichwort Digitaler Burnout). In einem größeren Kontext verstehe ich Multitasking zudem als Herausforderung, das richtige Lebensmodell für sich zu finden. Auch hier schwanken wir zwischen beruflichen Wünschen, privaten Vorstellungen, Erfüllung eigener und fremder Bedürfnisse. Häufig meinen wir, alles miteinander verknüpfen zu müssen. Entscheidungen fallen deshalb schwer - und auch hier gibt es das Risiko, sich irgendwann unglücklich oder überfordert zu fühlen, wenn am Ende weder das eine noch das andere tatsächlich erfüllt wird.


Als Coach begleite ich Menschen, die ihr Leben bewusst und selbstbestimmt gestalten möchten. Monotasking heißt also, sich vor allem selbst und den eigenen Bedürfnissen volle Aufmerksamkeit zu schenken. So lassen sich die Ablenkungen vom Wesentlichen ausfindig machen, ein Bewusstsein für das Hier und Jetzt schaffen und die Rahmenbedingungen festlegen, um schließlich in einen individuellen und gesunden Lebensfluss zu kommen .


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